Mittwoch, 5. September 2007
Ansonsten hätte ich da was im Angebot...
Wo sind eigentlich diese alten Hausfrauen in den Haushaltskitteln? Diese wildgeblümten, Iriskrebs erregenden Kittelschürzen, unter denen man gerne mal nichts, oder nur Nylons und einen BH trug. An den Füßen Hausschlappen. In dem Kittel fühlte man sich dann frei zu putzen. Oder zu kochen. Oder was die Hausfrauen sonst noch so machten. Scheinbar war das doch die adäquate Bekleidung für Hausarbeit. Gut, zeitgleich gab es auch die Zahnarztfrauen, die hatten weiße Karottenstoffhosen und Samthaarreifen und Perlenohringe und Blüschen an. Es ist doch anzunehmen, dass auch die Zahnarztfrau Haushaltsarbeit erledigen mußte, bevor der Zahnarzt heim kam. Aber die brauchten dafür irgendwie keine Kittelschürzen, bei denen ging das auch so. Naja. jedenfalls wollte ich eigentlich erzählen, dass ich heute begriffen habe, weshalb es wichtig war, dass es diese Kittelschürzenfrauen gab. Denn manchmal saßen die auf der Strasse. Also nicht wirklich auf der Strasse. Sie hockten, den dicken Hintern "Ich knicke mein Palmin, knick, knick..." in die Luft gereckt, auf einem ausragierten Sofakissen, mit einem ebenfalls ausrangierten Küchenmesser in der Hand und kratzten verbissen das Unkraut aus den Fugen der Bürgersteigplatten. Als Kind fand ich das immer befremdlich und manche waren so akribisch dabei, dass ich Sorge hatte die Platten könnten ihren Halt verlieren und demnächst unbequem kippeln, wenn ich mit den Rollschuhen drüber fahren würde. Früher dachte ich die haben vielleicht was angestellt...später dachte ich, die haben ne anale Fixierung...bis gestern. Gestern kam ich vom einkaufen. Ich parkte mein Auto, nachdem ich mich an dem Loch in der Strasse, in dem es nach wie vor deutlich an Asphalt mangelt, vorbeigequetscht hatte, den Einkauf auf der Beifahrerseite verstaut, am Strassenrand. Nachdem ich gedankenversunken um das Auto herum gegangen war, die Beifahrertür zu öffnen, mußte ich einsehen, dass dies nicht möglich war... Nicht von allem gibt es auf dieser Strasse zu wenig. Zu wenig Asphalt. Ja. Aber definitiv nicht zu wenig Unkraut. Ein Unkrautbusch genmanipulierter Größe versperrte mir den Zugang zum Wagen. Nun weiß ich, warum es diese Kittelschürzenfrauen gab...und dass sie durchaus ihren Sinn hatten. Ich werde mal versuchen, ob ich mich mit der betrunkenen Hartz4- Nachbarin in dem Loch, bei Frauentausch bewerben kann. Dann schick ich die weg und zu mir kommt dann vielleicht Deutschlands letzte Kittelschürzenfrau. Und für den Fall, dass das nicht klappt, habe ich gleich mal bei RTL angerufen und gefragt, ob sie schon ne neue Location für ihr nächstes Dschungelcamp haben. Ansonsten hätte ich da was im Angebot...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen