Sonntag, 29. Juli 2007

Ein Wort in eigener Sache. Aus Gründen.

Ich habe was festgestellt. Mit zunehmendem Alter steigt proportional die Peinlichkeit der Festivitäten. Fremdscham wird regulärer Bestandteil von Geburtstagen und Hochzeiten. Und daher hier nun ein prophylaktisches Wort in eigener Sache:

Ich freue mich weder über das 3te Gedicht eines Verwandten der Freundin meines Vaters, noch über umgetextete Lieder mit dem Reimschema "Reim dich, oder ich fress dich!" Ich möchte auch nicht, dass meine Gäste gezwungen werden, mir mit Fingerfarbe einen Glückwunsch auf eine Staffelei zu schmieren. Und wenn es doch jemand tut, dann möchte ich das Resultat auf keinen Fall mitnehmen und aufheben müssen. Ich möchte nicht als Oldtimer auf einem Stuhl sitzen, während ein peinlich berührter Gast unter mir liegt, mir in den Schritt leuchtet und den Gästen, als KFZ-Mechaniker, den Zustand der Einspritzdüse erläutert. Ich möchte niemals als Hase verkleidet mit einem Bauchladen durch die Stadt ziehen und Getränke von merkwürdiger Konsistenz, in spermazoidförmigen Fläschchen verkaufen. Bei so etwas möchte ich nicht mal dabei sein! Ich möchte nicht, einen an meinen Hintern gebundenen Stift in eine Flasche balancieren, oder unter den Hintern meiner Freunde den meiner besseren Hälfte blind ertasten. Ich möchte keine mannsgroßen Dia- oder Powerpointpräsentationen über meine Pubertät und Adoleszenz anschauen. Ich möchte auch nicht, dass Menschen in Mülltonnen das "Mannamanna-Lied" für mich singen. Ich möchte nicht, dass meine Gäste die Reise nach Jerusalem mit menschlichem Mobiliar spielen sollen. Ich möchte keine Mitgliedsurkunde im "Verein der alten Schachtel" vorgelesen bekommen. Ich möchte nicht, dass irgend jemand Kondome mit der Nase aufbläst. Ich möchte nicht erraten müssen, was alle Gäste, die soeben aufstanden sind (und eindeutig keinen BH anhaben) gemeinsam haben. Ferner möchte ich keine Schlangengurken mit den Oberschenkeln weiterreichen, kein Flaschendrehen, kein Wettbügeln, kein Blindschminken und ich möchte auch nicht, dass meine Gäste die festlichen Hosen fallen lassen, um einen Löffel im Staffellauf durch ihre Unterwäsche zu fummeln.
Herzlichen Dank. Ich.

Dienstag, 24. Juli 2007

Dienst am Kunden...

Sehr geehrte Frau xy,

vielen Dank, dass Sie sich mit uns in Verbindung gesetzt haben.

Wir bedauern sehr, dass Ihnen unser Produkt Re-Nature 1st Grey Grund zu einer Beanstandung gegeben hat. Wie Sie uns mitteilen, hat es Ihre wenigen, aber sehr weißen Haare nicht abgedeckt, bzw. farblich verändert, trotzdem es aber Ihr T-Shirt und Ihre Badewanne angefärbt hat.

Damit wir Ihnen kurzfristig weiterhelfen können, benötigen wir noch einige Hintergrundinformationen. Darauf möchten wir gerne in einem persönlichen Gespräch näher eingehen. Bitte teilen Sie uns hierzu Ihre Telefonnummer mit, oder nehmen Sie in den nächsten Tagen unter der Telefonnummer 0211 xxx 7758 mit uns Kontakt auf.

Unser Telefon ist montags bis freitags in der Zeit von 8:00 bis 19:00 Uhr erreichbar.
Damit die Kosten für Sie möglichst gering bleiben, rufen wir Sie selbstverständlich sofort zurück.

Mit freundlichen Grüßen

Beate xy

Schwarzkopf & Henkel GmbH
Verbraucher Service

Montag, 23. Juli 2007

Werbung und ich...

Sehr geehrte Frau Schwarzkopf,
kürzlich erwarb ich voll der Hoffnung, ihr Produkt möge halten was es in der Werbung verspricht, Schwarzkopf "First Grey". Die Packungsbeilage verspricht, bei Anwendung nach Anleitung, eine 100% Abdeckung, bei einem Grauhaaranteil bis zu 50%. Ganz nach Anleitung schäumte, spülte, wiederholte und wartete ich. Leider muß ich Ihnen aber mitteilen, dass meine Haare sich völlig unbeeindruckt von meinen Manipulationsversuchen zeigen. Sie sind und bleiben rein weiß. Meine Erwägungen, das Produkt vielleicht ersatzweise zur Reinigung der Weißwäsche, oder zum Bleichen der Zähne zu verwenden, habe ich wieder verworfen, als ich meine Wanne sah. Und die Fliesen. Und mein Shirt, dass ich bei der ersten Anwendung trug. Dieses ist hübsch scharz geworden und läßt sich nicht mehr reinigen. Zumindest ein Punkt in Ihrer Anwendungsbeschreibung der zutraf. Nun kann ich lediglich mit einem Grauhaaranteil von maximal 6% dienen. Liegt darin eventuell mein Versagen?
Beste Grüße,
eine verzweifelte Anwenderin

Dienstag, 17. Juli 2007

Gespräche die keiner braucht

Hunger. Es geht kein Weg daran vorbei. Morgens konnte ich mir noch nicht vorstellen, dass ich mittags Hunger bekommen wüde. Wer kann das auch ahnen...also, ließ ich die nette Dame vom Frühstücksservice einfach an mir vorbei ziehen. Und doch jetzt habe ich Hunger...Mist. Ein Ausflug in die Bäckerei könnte Abhilfe schaffen. Also gesagt getan. In der Bäckerei hat es 38 Grad (gefühlte 45) und die korpulente Bächereifachangestellte schwitz mir mit hochrotem Kopf entgegen. Gesund ist das nicht... Immerhin. Die Bäckerei meiner Wahl (eine andere Wahl gibt es hier leider nicht) hat nicht wieder als Sonderaktion Fischsuppentag. Das ist besonders fies, wenn es einem nach einer Kirschtasche gelüstet, oder einem Marzipancroissant und dann schlägt einem der schwere, penetrante Geruch von Fischsuppe entgegen...in einer Bäckerei...nein, heute gibt es etwas anderes, wie ich dem Gespräch meines Mitkunden mit der Bäckereielfe entnehme. Das Gespräch verläuft so:
Er: Was kosten denn Würstchen und Kartoffelsalat? Sie: 3,50 €. Er: Und nur Kartoffelsalat? Sie: 2,50€. Er: Und nur ein Würstchen? Sie: 1€. Er: Dann nehm ich 1 Würstchen und 2 Brötchen. Sie: Oh, die Würstchen sind aufgeplatzt, sie lass ich Ihnen für 0,50 €. er: Gut dann nehm ich 2. Sie: Bitte. Er: Danke, gibts das auch zum hier essen?

Guten Appetit.