Montag, 27. August 2007

Löcher haben auch ihr Gutes....



Immer wieder hört man von Bewohnern diverser Städte, die sich nach eisigen Wintermonaten über Schlaglöcher und bröckelnden Asphalt in ihren Strassen beschweren. Sie schreiben an die Stadt, geben Leserbriefe auf und ziehen vor Gericht. Ich wohne auch in einer Stadt. In einer Großstadt sogar. Und man glaubt es kaum, ich habe eine Strasse vor dem Haus. Aber bei uns ist alles anders. Wenn bei uns ein Loch in der Strasse entsteht, dann ist das nicht nur ein Schlagloch. Dann ist das ein Loch, dessen Ende man häufig nicht erkennen kann. Ein Loch in dem man leicht unbequeme Haustiere vor den Sommerferien oder uneheliche Kinder verschwinden lassen könnte. Und wenn dann wieder so ein Loch da war, von jetzt auf gleich, brauchte es nicht lange und es stand ein Dixieklo daneben. Und dann ein Container. Und dann ein Bauwagen. Und dann ein Bagger....und wenn dann nach einer Woche alles um das Loch versammelt war, dann wurde es gestopft. Und tags drauf war der Bagger weg, dann der Container, dann der Bauwagen und ganz zum Schluß das Dixieklo. Und an dem Tag, an dem das Klo abgeholt wurde, da konnte man sich drauf verlassen, war auf der anderen Seite der Strasse plötzlich ein neues Loch. Gewundert hat das schon beim zweiten Mal niemanden mehr. Dann kam da wieder ein hübscher Zaun drum, um es den Leuten schwieriger zu machen, ihre Haustiere dort rein zu werfen. Und ein Tag drauf stand neben dem Loch ein neues Dixieklo....und so ging es wieder los das Spiel. Aufmerksame Beobachter warfen vorsichtig die Frage in den asphaltlosen Hohlraum, weshalb man nicht mal die ganze Strasse aufmacht...von wegen Nachhaltigkeit und so...aber was soll’s, die Stadt und die Dixiekloleute und so, die werden schon wissen, was sie da tun. Nachdem dann das vierte Loch aufriss sah auch die Stadt ein, dass es keinen Sinn macht, immer nur einzelne Stellen zu reparieren. Also reparierte man gar nichts mehr. Man stellte einen Zaun drum, so ist der Sicherheit genüge getan und beließ es dabei. Seit drei Monaten quetschen sich die Autos an dem Loch mit dem Zaun vorbei, indem sie eben über den Bürgersteig fahren, die Radfahrer fahren auf der linken Seite und Menschen, die nicht wissen, in welchen der dreifarbigen Müllcontainer ihr Hausmüll gehört, werfen ihn kurzerhand in das praktische Loch...kürzlich hatte sich eine meiner sympathischen Hartz4-Nachbarinnen betrunken und lief in tiefster Nacht kreischend stundenlang die Strasse auf und ab, während sie mit sich überschlagender Stimme eine unbekannte Anwohnerin aufs übelste beschimpfte. Ich zitiere: "Hau ab du blöde Fotzääää, dir zeig ich äääääääääs!" Irgendwann nach ca. zwei Stunden, ich dachte gerade im Halbschlaf darüber nach, ob ich die Polizei rufe, war es plötzlich gespenstisch still. Ich glaub, sie ist in das Loch gefallen. Irgendwie finde ich das Loch gar nicht mehr so schlimm. Löcher haben auch ihr Gutes! Gute Nacht.

Freitag, 10. August 2007

Amtsleute


Muss man eigentlich, wenn man, aus mir völlig unerfindlichen Gründen, Verwaltungswirt wird und in einem Bezirksrathaus arbeiten will, vorher eine ärtzliche Bescheinigung über das Fehlen jeglicher Lebensfreude und irgendeiner Art von Humor einholen? Ich frag nur so...